Mystim stellt hochwertige Vibratoren her. Der Clou: Sie können dich schocken. E-Stim nennt sich diese Form der Reizstrom-Stimulation, die besonders effektiv sein soll. Ich habe den Electric Eric für dich getestet.

Nachdem es irgendwie nach der Venus 2018 nicht geklappt hat, habe ich nun auf der diesjährigen Pornomesse meinen Electric Eric direkt vom Mystim Stand mitnehmen dürfen. Selten bin ich jedoch mit so viel (Ehr-)Furcht an den Test eines Sextoys gegangen, Reizstrom war schließlich was ganz Neues.

Was ist E-Stim überhaupt?

Electric Eric mit vielen verschiedenen EinstellungsmöglichkeitenE-Stim ist quasi eine Abkürzung für Elektro-Stimulation. Das heißt also, dass diese Art von Toys nicht (nur) mit Vibration Stimulieren, sondern indem sie elektrische Impulse abgeben. Das können kurze Schocks sein oder – wie im Fall von meinem Electric Eric – durchgehendes Kribbeln durch die große Fläche, auf die sich die Stimulation verteilen kann. Übrigens kommt die Elektrostimulation eigentlich aus dem Gesundheitswesen. So wird Reizstrom schon länger zur Aktivierung der Muskeln eingesetzt. Ich hatte sowas schon vor Ewigkeiten an meinem Knie beispielsweise.

Als erstes muss ich sagen, ich HASSE Elektroschocks. Mein Ex hatte solche Scherz-Toys. Du weißt schon, Kugelschreiber, die einen schocken, wenn man sie anmachen möchte. Entsprechend hatte ich auch Angst vor den Mystim-Toys. Warum sollte ich einen Vibrator wollen, der mich schockt? Während es Toys gibt, die schocken – und natürlich auch Menschen gibt, die das genießen – darum geht es bei diesem Vibrator nicht.

Die edlen schwarzen Vibratoren von Mystim sind da anders. Zum ersten Testen auf der Messe habe ich den Electric Eric in die Hand genommen und fest umschlungen. Erst dann wurde die Elektro-Funktion eingeschaltet, denn so verteilt sich die Ladung auf eine größere Fläche und ist dadurch schwächer.

Ein paar wichtige Anmerkungen zum Thema E-Stim und Reizstrom

  • Benutze dein E-Stim Toy nicht oberhalb der Gürtellinie, wenn es nicht direkt dafür gemacht wurde (Nippelklemmen beispielsweise) – die Bereiche Herz, Hals und Gehirn sind No-Go Areas
  • Wenn du einen Herzschrittmacher hast, wird die Verwendung nicht empfohlen (zumindest nicht ohne ärztliche Absprache)
  • Eine Verwendung während der Schwangerschaft wird ebenfalls nicht empfohlen
  • Wenn du eine Kupferspirale oder Intimpiercings hast, kann es bei längerer Verwendung zum Erhitzen kommen und dadurch unangenehm werden (ich habe beides und hatte keinerlei Probleme)

Der Electric Eric von Mystim

Ich fand das Gefühl an der Hand schon sehr faszinierend. Auf der ersten Stufe spürt man kaum was. Auf der zweiten Stufe dann ein Kribbeln. Ab Stufe 5 wird es langsam anstrengend, aber zusätzlich merkt man auch, wie sich die Muskeln der Finger automatisch anspannen. Das hat mich natürlich neugierig gemacht. Wie fühlt sich das wohl vaginal an?

Neben 8 Vibrationsprogrammen mit 5 Intensitätsstufen gibt es auch noch 5 E-Stim Programme mit 10 Intensitätsstufen. Sogar ein eigenes Programm für das Beckenbodentraining gibt es. Als ich das zum ersten Mal in der Anleitung gelesen habe, dachte ich mir noch „Wozu soll ich das mit einem Vibrator machen?“ – Nach der ersten Anwendung dieses Mystim Vibrators hatte sich diese Frage dann für mich erübrigt.

Das Schöne an dieser Serie der Mystim Toys ist übrigens, dass kein externes Reizstromgerät angeschlossen werden muss, sondern das direkt im Toy integriert ist. Neben dem Electric Eric gibt es auch noch den Sizzling Simon, Daring Danny, Tickling Truman und Tingling Aparte.

Man lernt auch sein Leben lang, dass sich Elektro und Wasser nicht gut machen – aber diese Toys sind wasserdicht und können auch mit in die Badewanne genommen werden. Die Spannung ist zu gering, als dass es hier auch nur ansatzweise gefährlich werden könnte. Es wird sich aber anders anfühlen, ich bin nur leider noch nicht zum Testen gekommen, reiche ich aber natürlich bald nach.

Das Electric Eric Design

Der Magnet-Ladeanschluss am Electric Eric verrutscht nichtFangen wir mal mit der Verpackung an. Ich war sehr positiv überrascht, als ich den Electric Eric aus seinem Pappkarton holen wollte und ein richtig schönes Aufbewahrungscase in der Hand hatte. Das sieht hübsch aus und darin ist der E-Stim Vibrator bestens geschützt. Normalerweise bin ich ja schon froh, wenn ein Satinbeutel mit dabei ist oder etwas in der Richtung, entsprechend gibt es hier schon allein für den praktischen Aspekt von mir Pluspunkte für Mystim.

Ebenso hat man endlich mal den Magnetanschluss tatsächlich intelligent designt. Bei den Satisfyern zum Beispiel hatte ich schon häufiger das Problem, dass ich sie zum Laden angeschlossen habe, dann aber das Kabel verrutscht, wenn man mal nicht aufpasst. Und schon ist der Akku später, wenn man das Toy benutzen möchte, noch genauso leer wie vorher. Das ist schon ärgerlich. Mystim hingegen hat einfach das eigene Logo genommen und als Relief auf dem Vibrator sowie ausgestanzt am Kabelende. So sitzen nicht nur zwei Punkte übereinander, sondern das Logo ist ineinander verhakt. Ein Verrutschen gibt es so also schonmal nicht.

Das Design des Reizstrom-Vibrators selbst ist relativ schlicht. Ich habe mir mit dem Electric Eric die glatte Version ausgesucht, leicht gebogen mit etwas dickerer Spitze soll er so gut an den G-Punkt kommen. Das Bedienfeld ist mit einigen Tasten ausgestattet, dennoch übersichtlich. Nur die Plus- und Minus-Tasten gehen mir manchmal etwas zu schwer, besonders bei der Vibration. Mit seinen 27cm und bis zu 3,8cm Umfang kann man sich auf definitiv nicht über die Größe beschweren.

Die beiliegende Bedienungsanleitung ist leicht verständlich und interessant geschrieben. Hier drüber bekommt man gute Anweisungen in die Nutzung. Sogar welcher Modus wie vibriert/stimuliert ist mit aufgeführt. Benutzen kannst du ihn mit wasserbasiertem Gleitgel – oder du nimmst „The Goldfather“, Gleitgel mit Echtgoldpartikeln, das die Leitfähigkeit erhöhen soll.

Wie fühlt sich der Reizstrom-Vibrator an?

Electric Eric mit wasserbasiertem GleitgelIch muss gestehen, ich hatte tatsächlich ein bisschen Angst vor der ersten Benutzung. Ich war unglaublich neugierig, aber hatte auch ziemlich Ehrfurcht. Schließlich ist die Vulva kein Ort, an dem ich einen Elektro-Schock bekommen möchte. Da hatte ich schonmal ein Debakel mit meinem Ex, das in einem ziemlich starken Elektroschock an meinem Kitzler endete. Also nichts, was ich je wiederholen möchte.

Normalerweise werden Reize, wie beispielsweise Vibrationen, im Körper erstmal in elektrische Impulse übersetzt, um dann vom Gehirn als Reiz wahrgenommen zu werden. Mystim sagt, mit E-Stim fällt diese Übersetzung weg und somit sind die Reizstrom-Geräte oft wirksamer. Wenn das nicht neugierig macht, weiß ich ja auch nicht. Jedenfalls hatte ich nun den Electric Eric Zuhause, hatte ihn schon voll geladen und krabbelte so eines Abends als mein Freund bei mir übernachtete ins Bett „Duhuuu, du weißt ja, dass ich neugierig bin….“ und er wusste gleich, was genau ich testen wollte.

Aber ich hatte echt Schiss, erwähnte ich das schon?

Mit wasserbasiertem Gleitgel führten wir das gute Ding dann ein, bevor wir es einschalteten. Die erste Stufe habe ich so gut wie gar nicht gespürt. Die zweite dann ganz leicht – bei Stufe 7 war es ein krasses Kribbeln, kurz vor schmerzhaft, aber noch irgendwie anregend. Wenn er den Vibrator minimal herausgezogen hat, dann habe ich auch gleich die Impulse an den Schamlippen gespürt. Das war ebenfalls ein erregendes Gefühl.

Ob ich mit diesem Vibrator allein zum Orgasmus kommen kann, weiß ich nicht. In dem Moment hat mein Freund irgendwann mit seiner Zunge mitgeholfen, beim Testen allein habe ich mit den Fingern zusätzlich den Kitzler stimuliert. Aber jedes Mal war es unglaublich intensiv. Damit meine ich nicht nur den Orgasmus selbst, sondern auch den Weg dorthin. Meine Muskeln spannen sich um das Gerät an und ich habe für mehrere Minuten dieses High wie wenn ich ganz kurz davor bin – aber der Orgasmus kommt nicht so schnell wie sonst.

Zahlen, Daten, Fakten

  • Unboxing des Reizstrom Vibrators von MystimMaterial: ABS/ medizinisches Platin-Silikon
  • Maße:
    • Länge: 27 cm
    • Durchmesser: ca 3,5 – 3,8 cm
  • Gewicht: 116 g
  • Wasserdicht
  • Akkulaufzeit: mindestens 3 Stunden
  • 8 Vibrationsmodi mit 5 Intensitätsstufen
  • Beckenbodentrainingsfunktion
  • 5 Reizstromprogramme mit 10 Intensitätsstufen
  • Intensität 0-90 mA
  • Frequenzbereich 5-70 Hz
  • Impulsweite 90-140 µs
  • Inhalt: Electric Eric, Aufbewahrungscase, USB-Ladekabel, Bedienungsanleitung
  • Preis: 119,80€ bei Orion

Fazit

Ich hatte Angst und war neugierig. Aber die Neugier hat in diesem Fall nicht die Pussy getötet, sondern ihr Freude bereitet. Ich bin tatsächlich positiv überrascht und werde den Electic Eric sicherlich noch öfter mit einbeziehen. Besonders in BDSM Sessions kann ich mir das sehr gut vorstellen. Doch auch ohne Machtgefälle oder Fesseln kann ein E-Stim Vibrator bestimmt eine willkommene Abwechslung für die Nachttischschublade sein.

Pro:

  • Hochwertige Materialien
  • Ergonomisches Design
  • 2 kraftvolle Motoren
  • Einzigartige Reizstrom-Funktion
  • Akkubetrieben
  • Mindestens 3 Stunden Betriebsdauer
  • Wasserdicht
  • Mit Beckenbodentrainingsfunktion
  • Mit praktischem Case zur Aufbewahrung
  • 12 Monate Herstellergarantie
  • Made in Germany

Contra:

  • Braucht ein wenig Überwindungskraft
  • Man muss wissen, was man tut

Nun würde ich mir noch viel mehr solcher Toys wünschen. Ein richtiger Rabbit zum Beispiel oder fernsteuerbare Geishaballs wären toll. Ich glaube, ich bin trotz meiner Ängste und Vorurteile ein wenig auf den Geschmack von Reizstrom-Sextoys gekommen.

5 von 5 für den E-Stim Vibrator von Mystim

Wie stehst du zu sowas? Könntest du dir ein E-Stim Toy in deinem Repertoire vorstellen? Vielleicht habe ich dich ja ein wenig neugierig gemacht.

Deine Sally

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