Diesmal habe ich einen ganz besonderen Urlaub in Berlin gemacht und dabei die Venus 2018 besucht. Auf der Erotikmesse habe ich das eine oder andere erlebt, und möchte dir hier einen kleinen Erfahrungsbericht dazu geben.
Das Vorspiel
Der Donnerstag begann mit einem leckeren Frühstück. Ich wollte nicht ganz allein hin, also habe ich einem Freund angeboten, mich zu begleiten. Wann sonst hat man die Gelegenheit – auch noch an seinem Geburtstag – einen Gratisbesuch der größten Erotikmesse weltweit zu bekommen? Dass ich das niemandem anbiete, der verklemmt ist und mit dem ich dort keinen Spaß haben würde, versteht sich ja von selbst.
Gestärkt durch leckere portugiesische Toasts und guten Kaffee machten wir uns dann also auf zum Messegelände. Auf dem Weg dorthin haben wir nur wenige Leute gesehen, denen man auch schon aus der Entfernung das Ziel ansehen konnte. Lack, Leder und nackte Haut hielten sich zumindest am Donnerstagmittag außerhalb des Geländes in Grenzen. Drinnen sah es dann natürlich ganz anders aus.
Vor dem Eingang war dann auch gerade Micaela Schäfer, die dort im mehr als knappen roten Bikini und schwarzen, mit Strass verzierten Overknees Fotografen bespaßt hat. Das war schonmal ein guter Einstieg in die Fleischbeschau, die sich durch den ganzen Tag ziehen sollte.
An der Tageskasse hörte ich dann einen asiatischen Mann nachfragen, was denn die exklusivsten VIP-Tickets sind, die er seiner Gruppe aus offenbar recht wohlhabenden asiatischen Touristen kaufen könnte. Mit Fastlane und allem drum und dran. Darum musste ich mir aber keine weiteren Gedanken machen, denn ich suchte schließlich nur den Presse-Counter, um mir und meiner Begleitung unsere Presse-Badges zu holen. Damit durften wir dann ebenso den VIP-Eingang nehmen und mussten uns nicht in der langen Schlange anstellen. Sehr angenehm.
Die Kinky-Seite der Venus
Unser erster Gang war direkt in die Fetisch-Halle der Erotikmesse. Geradeaus durch gab es eine Bühne mit Liveshows und daneben die Domina-Area, wo regelmäßig Sklaven gequält, gepeitscht und erniedrigt wurden. Vom Bett mit Pfosten, Ösen und Spreizstange, über einen Pranger und sonstige Vorrichtungen, um jemanden zu fixieren, war auch alles geboten, was Spaß und Leid bereiten kann. Drum herum dann Anbieter verschiedener Produkte und Services aus dem Fetisch- und BDSM-Bereich. Selbstverständlich sind hier Fans von Lack-, Leder- und Latex-Fetischkleidung genauso fündig geworden wie jemand, der auf der Suche nach einer neuen, handgefertigten Peitsche oder hochwertigen Fessel-Sets war. Mir persönlich haben es die schönen Teile von Black Swan DesignZ angetan, von denen ich bald auch eine kleine Auswahl zum Testen erhalten werde.
Dann fing auch schon die erste Show auf der Bühne an. Ich muss aber sagen, mich persönlich hat diese überhaupt nicht angetan. Domina Charlize, das Gesicht der Kinky Venus 2018, und das Model Fetischmedusa hatten einen gemeinsamen Auftritt. Allerdings war das letztendlich mehr ein sehr einstudiert wirkendes „Wir ölen uns gegenseitig ein“. Schade, da hatte ich mir mehr erhofft. Später gab es beispielsweise auch noch öffentliche Auspeitschungen und Shibari-Shows. Vor allem das künstlerische Fesseln fand ich sehr spannend. Es gab sogar Selfsuspension-Vorführungen. Sehr faszinierend, wie man in so einer Position noch so viel Körperspannung und Kraft haben kann, um sich kunstvoll selbst zu fesseln und wieder zu lösen.
Am Nachmittag habe ich mir auch eine Tour mit der Moderatorin der Kinky Area, die auch Fetisch-Model ist, Crazy Sue. Hier wurde ein bisschen was über verschiedene Peitschen, Flogger und sonstige Schlaginstrumente, Sklaven und Dominas und Latex-Kleidung erzählt.
Die Fleischbeschau-Halle
Oder auch „laute Halle“ genannt. Direkt am Eingang war gleich ein großer Stand von ❥EIS. Hier konnte man sich die neuen Satisfyer-Vibes, For Men Varianten und noch vieles anderes anschauen und zeigen lassen. Oder sich am Glücksrad kleine Gratis-Artikel erspielen. Der Rest der Halle bestand dann aus Ständen diverser Liveshow Anbieter und Pornoproduktionen. Auf den einen oder anderen Bildschirmen wurde auch viel „Bewegtbild“ gezeigt. Aber gut, wer zur Erotikmesse Venus kommt, sollte wohl auch kein Problem mit expliziten sexuellen Darstellungen in Filmen haben.
Von Visit-X über „My Dirty Hobby“ bis hin zu Beate Uhse TV war hier alles, was mehr oder weniger Rang und Namen hat, vertreten. Darstellerinnen gaben Autogramme, räkelten sich auf ausgestellten Betten oder tanzten den Bühnen. Auch Areale für Hardcore-Liveshows gab es hier. Die hätten aber extra gekostet. Ich muss auch sagen, mich persönlich hätte das sowieso nicht so angemacht. Der Schlange der Männer zu urteilen, die teilweise Anstand, sahen das wohl viele anders.
Es gab sogar eine Ladys‘ Area – nur leider habe ich es nie zu den richtigen Zeiten an dieses Ende der Halle geschafft, um auch eine Menstrip-Show genießen zu können. Sehr schade. DAS hätte ich zu gern gesehen.
Noch weiter nach hinten durch gab es dann noch den Show-Bereich. Mein Begleiter und ich haben dort mal vorbei geschaut, die beiden Shows, die wir dort gesehen haben, fanden wir jedoch beide nicht so richtig gut. Vermutlich traten die geübteren Darstellerinnen erst zu den besser besuchten Zeiten auf.
Ich konsumiere zwar gern mal Pornhub und co. – allerdings gibt es nur sehr wenige aktuelle Pornstars, deren Namen mir was sagen. Ein Freund hatte mich gebeten, ihm von Lucy Cat und Lexy Roxx Autogramme zu besorgen. Beide Namen sagten mir nur vage etwas durch die Venus-Pressemitteilungen, die ich immer erhalte. Ich habe aber die Autogramme bekommen und muss sagen, es sind beides super nette Mädels. Ich glaube, das kann man nicht von allen behaupten.
Sextoys auf der Erotikmesse
Das war ja für mich der eigentliche Grund, die Venus zu besuchen. So wollte ich beispielsweise mehr über Motorbunny, Lelo und Mystim erfahren und wurde auch nicht enttäuscht, obwohl ich leider bei Motorbunny keine Zeit hatte, auf dem Sybian-Verschnitt auch Probe zu sitzen.
Neben den bekannten Lelo Modellen, wurde am Stand auch eine Neuheit vorgestellt. Das Gerät erinnerte mich ein wenig an einen Bluetooth-Lautsprecher. In Wirklichkeit handelte es sich aber um die Prototypen eines neuen Masturbators, der vor allem die Spielkinder unter den Männern ansprechen soll. Denn neben vibrieren soll das gute Stück auch noch das Gute Stück des Nutzers messen können. Vom Umfang bis zur Performance kann man hinterher alles aus der App erfahren. Wie lange hat Mann heute durchgehalten? Wie viele Stöße pro Minute (aber bitte, meine Herren: Quantität ist nicht Qualität!) hat er geschafft? Wer weiß, vielleicht wird es ja auch noch eine Trainingsfunktion geben, mit der Mann die Performance steigern und länger durchhalten kann? Und vielleicht wirst du deine Videospiele bald ja auch mit einem ganz besonderen Joystick steuern können.
Auf ❥Mystim war ich sehr gespannt. Elektroschocks sind ja so überhaupt nicht meins. Mein Partner hat einige Scherzartikel wir den Kugelschreiber, der einem einen Schlag gibt, wenn man ihn öffnen möchte – und ich hasse sowas. Dementsprechend stand ich auch Elektrostimulations-Sextoys eher kritisch gegenüber. Ich durfte aber den ❥Electric Eric mal in die Hand nehmen, während langsam die Intensität gesteigert wurde – und ich muss sagen, das hat sich gar nicht so schlecht angefühlt. Es war eher ein angenehmes Kribbeln in der Handinnenfläche. Darum habe ich mich auch entschieden, mir einen eigenen Electric Eric zuschicken zu lassen, um dem Ganzen vielleicht doch mal eine Chance zu geben.
Auch am Stand von ❥Svakom wurde ich positiv überrascht. Die Toys, die ich in der Hand hatte, hatten eine wunderbare brummende Vibration, von der ich mir gut vorstellen kann, dass die sich anderswo wirklich gut anfühlen wird. Vielleicht werde ich hier auch noch das eine oder andere Teil zum Testen für dich erhalten. Ich bin schon gespannt.
Venus 2018 – Das Fazit
Ich habe auf der Venus viele interessante und spannende Dinge gesehen. Einiges, was ich vermutlich nie selbst ausprobieren werde, aber Wissen schadet ja nie. Natürlich wird die Messe auch ihrem Ruf gerecht – man sieht unglaublich viele Männer, die mit ihren Kameras oder Smartphones im Megazoom die Brüste, den Po oder die Vagina einer Frau fotografieren, wenn sie die Möglichkeit bekommen. Ich bin froh, nur Donnerstag und Freitag dort gewesen zu sein, am Wochenende war ja noch einmal deutlich mehr los. Aber ich bin froh, da gewesen zu sein. Ich habe nette Leute kennen gelernt und interessante Dinge gesehen. Nächstes Jahr werde ich bestimmt wieder dabei sein.
Ich muss gestehen, ich bin auch unheimlich stolz, meinen allerersten Presse-Badge bekommen zu haben. Das heißt auch, dass ich keinen Eintritt zahlen musste. Mit 35€ Online oder 45€ an der Tageskasse ist ein Tagesticket auch definitiv kein Schnäppchen. Für „einfach mal drüber schlendern“ ist es also schon ein wenig teuer. Wer allerdings auch gern mal Pornos konsumiert, den einen oder anderen Pornstar auch kennt oder ein paar BDSM-Dessous shoppen möchte, könnte hier schon seinen Spaß haben.
Hast du denn dieses Jahr der Venus einen Besuch abgestattet oder zumindest drüber nachgedacht?
Deine Sally
❥ In diesem Beitrag nutze ich Affiliate-Links. Das heißt, wenn du nach dem Klick auf einen der Produktlinks etwas einkaufst, verdiene ich eine kleine Provision. Wenn dir also gefällt und hilft, was wir hier schreiben, kannst du das Lippenbekenntnisse-Team auf diesem Weg gern unterstützen.