Heute geht es mal um ein ganz heißes Thema: Figging. Ingwer kann nicht nur als Tee oder im Essen für Würze sorgen, sondern bei dieser Praktik auch im Schlafzimmer. Hier gibt’s meinen persönlichen Erfahrungsbericht mit dem Ingwer-Dildo.

Was ist Figging überhaupt

Kleiner IngwerdildoFigging ist eine Praktik aus dem BDSM-Bereich, bei der es vor allem um das Thema Lustschmerz geht. Dafür wird ein Stück Ingwer geschält und in Form eines Dildos oder Plugs geschnitzt. Dieser kann an dem devoten Part dann vaginal oder anal genutzt werden. Es versteht sich natürlich, dass etwas, das anal genutzt wurde, hinterher nicht mehr in die Nähe der Vulva gebracht werden sollte.

Wie wir alle wissen enthält Ingwer ätherische Öle, die ihm die gewohnte Schärfe verleihen und den Tee so schön von innen wärmen lassen. Die gleichen ätherischen Öle reizen auch die Schleimhäute und führen so zu einem Brennen. Gleichzeitig wird aber auch die Durchblutung gefördert, was sich wiederum positiv auf den Orgasmus auswirken kann.

Nach etwa zwei bis fünf Minuten entfaltet sich die volle Wirkung – und hält bis zu einer halben Stunde an.

Berichten zufolge kommt diese Anwendung der Ingwerwurzel übrigens aus dem 18. Jahrhundert: Pferden wurde für Shows ein Stück Ingwer in den Anus eingeführt, wodurch sie lebhafter wurden und den Schweif höher gehalten haben, was als elegant gewertet wurde.

In der viktorianischen Zeit wurde wurde diese Praktik wohl auch zur Züchtigung angewendet. Durch den Ingwer sollte verhindert werden, dass der zu Züchtigende während der Hiebe die Pobacken zusammenkniff.

Warum wollte ich Figging ausprobieren?

Chili-ÖlAngefangen hat alles mit einem Tinderdate. Wir waren erst lecker Ramen essen. Dort gibt es am Tisch zum Würzen auch eine kleine Flasche Chili-Öl. Mein Date hat das benutzt, um seine Suppe ein bisschen würziger zu machen. Nach dem Essen sind wir also irgendwann bei ihm, landen im Schlafzimmer und freuen uns darauf den Abend schön ausklingen zu lassen. Es fängt so gut an, er scheint ganz gut zu wissen, was er mit seiner Zunge anstellen muss, und nimmt noch die Finger hinzu. Nur leider fängt es plötzlich an, zu brennen. So musste ich schmerzlich feststellen, dass sich Chili auch durch Händewaschen nicht ganz beseitigen lässt. Auch ohne weitere Berührung wurde das Brennen von Minute zu Minute intensiver. Darum mussten wir diesen Teil des Dates dann auch ein andermal vertagen.

Das klingt nach einer unschönen Erfahrung – warum wollte sie dann noch Figging ausprobieren?

Das denkt sich jetzt womöglich die eine oder andere nun. Dazu sage ich erstmal nur ein Wort: Consent. Mein Partner an diesem Abend war jemand, den ich noch nicht gut kannte. Ja, ich wollte an diesem Abend Sex mit ihm haben, aber DAS hatte ich nicht eingeplant. Er übrigens auch nicht, ist nämlich eigentlich mehr Vanilla-Typ gewesen. Ein solches Spielchen hätte also überhaupt nicht in unseren Rahmen gepasst.

Als ich dann aber einer Freundin von dem Erlebnis erzählte, war ihre Antwort „Ah, du hast also Tunnelspiele ausprobiert“. Daraufhin habe ich mich überhaupt erstmal mit dem Thema beschäftigt. Meine Neugier war geweckt.

Das erste Mal mit Ingwer-Dildo

Ingwer für FiggingJa, ich hatte Tunnelspiele ausprobiert. Ein Begriff, den ich auch erstmal googlen musste. Er kommt aus dem BDSM und bedeutet quasi, dass es kein Stopp gibt. Wenn man den Tunnel einmal betreten hat, muss man auch bis ans Ende durchgehen. Oder in diesem Fall: Wenn das Chili-Öl einmal an der Schleimhaut ist, gibt es nicht viel, was man tun kann, um das Brennen zu stoppen, bis es von allein aufhört.

Aufgrund des hohen Capsaicin-Gehalts ist die Chilischote auch sehr reizend. Die ätherischen Öle der Ingwerwurzel sind da doch deutlich milder. Da ich ja zumindest die abklingende Phase des ersten, unfreiwilligen Versuchs, ganz anregend fand, wollte ich es dann doch gern nochmal unter den richtigen Voraussetzungen mit dem richtigen Partner probieren.

Bei meinem Freund weiß ich nämlich, dass ich ihm hundertprozentig vertrauen kann. Er probiert gern neues mit mir aus – und testet auch gern mal meine Grenzen. Das alles passiert dennoch nie in einem Rahmen, dass er sie übertreten würde – von meinem Safeword musste ich noch selten Gebrauch machen.

Er schnitt also ein Stück Ingwer zurecht, dass er fürs Figging nutzen wollte. Vorsichtig probierte er es erstmal an meinen Vulvalippen aus – auch da kann man schon das Prickeln durch die Schärfe spüren und die Durchblutung wird angeregt. Toll finde ich hierbei auch das Zusammenspiel aus Figging und Cunnilingus. Bei mir hat das zu schön intensiven Orgasmen führen können.

Eingeführt dauert auch noch ein wenig, bis man die Wirkung wirklich spürt. Erst als warmes Kribbeln steigert sich das Brennen dann Stück für Stück. Ich persönlich habe es aber nie als wirklich extrem oder unangenehm schmerzhaft empfunden, weder vaginal noch anal. Die Penetration danach war dafür noch ein wenig intensiver. Aber natürlich hat jeder Mensch ein anderes Schmerzempfinden, darum empfehle ich jedem, sich ganz vorsichtig heranzutasten.

Was ist beim Figging zu beachten?

Ein paar Grundregeln gibt es schon zu beachten:

  1. Je frischer die Wurzel, desto saftiger ist sie.
  2. Beim Schälen und Formen aufpassen, dass keine scharfen Kanten oder Ecken bleiben.
  3. An einem Ende am besten noch Schale dran lassen, um ihn besser halten zu können.
  4. Nach dem Schälen und Zurechtschneiden am besten die Hände waschen, um den Ingersaft nicht aus Versehen ins Auge zu bringen
  5. Wenn der Ingwer als Butt-Plug genutzt werden soll, am besten eine breitere Basis lassen, damit der Schließmuskel ihn nicht „verschlucken“ kann.
  6. Nach analem Figging nicht das gleiche Ingwer-Stück für die Vagina nutzen.
  7. Das Brennen geht von allein wieder weg, lässt sich aber nicht aufhalten, wenn es einmal einsetzt.
  8. Gebt den Schleimhäuten ein paar Tage zur Erholung, bevor ihr wieder Ingwer mit einbezieht.

Ist Figging gefährlich?

Ich denke, auch wenn es sich krass anhört und je nach Schmerzempfinden auch so anfühlt, ist Figging trotzdem für BDSM-Verhältnisse noch relativ ungefährlich. Wie bei so ziemlich allem, könnte es auch beim Ingwer-Dildo zu allergischen Reaktionen kommen, darum würde ich immer empfehlen, erstmal vorsichtig anzufangen. Führt die Ingwerwurzel vorsichtig über die Vulvalippen oder den Anus, bis sich ein leichtes Brennen einstellt und schaut, wie ihr es aushaltet.

Für den Einstieg könnte man auch Ingwerpulver nutzen und mit Speichel oder Gleitgel gemischt auftragen. So verdünnt hat es schließlich nicht die volle Wirkung, die ein Stück frische Wurzel haben kann. Sollte es dennoch zu intensiv werden, könnte möglicherweise reines Aloe Vera Gel für ein bisschen Abkühlung und Beruhigung sorgen.

Durch die Durchblutungsförderung durch den Ingwer, wird in der Regel auch die natürliche Lubrikation der Vagina aktiviert. Wer also hin und wieder nicht feucht genug wird, könnte neben Gleitgel auch mal Figging ausprobieren.

Fazit

Während ich von Chili lieber die Hände lasse (vor allem die Hände, die später noch ganz woanders sein werden), bin ich froh, dem Thema Figging eine Chance gegeben zu haben. Hin und wieder finde ich den Lustschmerz durch die Ingweröle durchaus anregend, gern gepaart mit Hanfseilen und meiner Lieblingsgerte.

Wichtig ist wie immer nur, dass alle Beteiligten Lust darauf und Spaß an der Sache haben. Dann kann Figging durchaus eine sehr anregende Angelegenheit sein, finde ich.

Falls du es nun auch probieren möchtest, wünsche ich dir viel Spaß dabei.

Liebe Grüße

Rebecca

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