Sieht man sich meine Testobjekte so an, ist klar: Ich habe Spaß an analer Stimulation. Sei es Analsex mit dem Partner oder Butt-Plugs zusätzlich beim Sex oder der Selbstbefriedigung. Das ist sicher nichts für jeden, dennoch möchte ich dir hier 10 Tipps geben, die vielleicht auch dir helfen, lustvollen Spaß mit dem Hintertürchen zu haben.

Wie hat man Spaß an Analsex?

Wenn im Gespräch mit Bekannten mein Blog Thema geworden ist, war der Bericht über den njoy Pure Plug einer, auf den ich am ehesten angesprochen wurde.

So offen redest du über Analverkehr?

Also sowas wäre ja nichts für mich!

Echt? An SOWAS hast du Spaß?

Das auch von Leuten, die ansonsten relativ offen sind. Aber ja, an sowas habe ich auch Spaß. So gesehen ist jede Art von Sex schmutzig und jede Art von Sex hat seine Fans und Menschen, die nicht drauf stehen. Das ist doch gut so, denn wie langweilig wäre es, wenn alle 0-8-15 Sex haben wollen würden?

Analsex kann sich toll anfühlen und dich vielleicht auch zum Orgasmus bringen. Zum einen kannst du nebenbei die Klitoris stimulieren, zum anderen ist Analverkehr auch eine Möglichkeit, auf andere Art und Weise den G-Punkt zu stimulieren. Das hängt natürlich stark von deiner Anatomie ab, aber einen Versuch sollte es doch wenigstens Wert sein.

Ähnlich wie der G-Punkt für Frauen, kann für Männer die Prostata oder der sogenannte P-Punkt ein toller Punkt für Stimulation sein. Wenn ein Mann Freude an analer Stimulation hat, lässt das keinerlei Rückschlüsse auf seine sexuelle Orientierung zu. Wer so etwas mag, ist noch lange nicht schwul.

Hier möchte ich dir 10 Tipps geben, die dir vielleicht helfen können, Analverkehr auch als lustvoll zu empfinden, wenn du es mal ausprobieren möchtest. Genauso wie ein guter Blowjob oder Cunnilingus, kann sich Analsex mit dem richtigen Partner phantastisch anfühlen.

1. Du musst es selbst wollen

Ein Gespräch, das ich zu diesem Thema mal hatte, war in etwa so:

Wir haben einmal Analsex ausprobiert, aber es ging einfach nicht.

Wieso? Wie habt ihr es denn gemacht?

Naja, ich wollte es unbedingt mal ausprobieren. Sie jahrelang nicht und irgendwann hat sie es mir zu Liebe mal austesten wollen, aber es tat ihr zu sehr weh…

Ich glaube, sobald es heißt „irgendwem zu Liebe“, ist da schon der Haken. Natürlich möchte man dem Partner seine Wünsche erfüllen. Schließlich sollte Sex in einer Beziehung ein Geben und Nehmen sein, in dem jeder frei seine Gelüste äußern kann und man dann zusammen überlegt, ob und wie man sie umsetzen möchte.

Aber besonders bei diesem Thema habe ich schon selbst erlebt, wie es gehen kann. Sei es, dass man(n) „aus Versehen“ ins falsche Loch rutscht oder quasi bettelt, weil er es unbedingt ausprobieren möchte. Bei mir selbst ist es so, dass ich mich dann unter Druck gesetzt fühle und gar nicht richtig entspannen kann. Und wenn man nicht entspannen kann, kann das eine sehr unangenehme bis schmerzhafte Angelegenheit werden.

Wenn es also um deinen Po geht, ist es auch deine Sache, ob und wann der zur Verfügung steht. Wenn du keine Lust darauf hast, ist es Tabu, damit basta.

2. Die richtige Hygiene

Eines der größten Vorurteile gegenüber Analsex ist, dass er schmutzig ist. Damit meine ich nicht das gute „schmutzig“, wie Sex meiner Meinung nach eh am besten sein sollte.

Wenn man sich also darüber Sorgen machen musst, dass es dort zu dreckig sein könnte, neigt man dazu, zu verspannen, was das Ganze wie schon erwähnt, schmerzhaft machen kann. Auch wenn der letzte Bereich des Darms kurz vor dem Ausgang eigentlich nur direkt vor dem Stuhlgang gefüllt ist, gibt es aber doch Mittel und Wege, sich dort zu säubern, wenn du dich dann sicherer fühlst. Schließlich ist Entspannung auch eine Kopfsache.

Zum Reinigen gibt es beispielsweise Analduschen, mit denen du diesen letzten Bereich mit klarem Wasser ausspülen kannst. Auch Klistiere sind eine Möglichkeit, für tiefere Sauberkeit zu sorgen. Damit bringst du Wasser in den Darm, wartest dann ein bisschen (am besten rumlaufen) und entleerst dann den Darm auf der Toilette. Es ist eine Möglichkeit, aber ich bin davon für mich kein Fan. Dieses Gefühl mit dem Wasser in mir, mag ich nicht so besonders. Wenn ich mich selbst „zu voll“ fühle, verzichte ich halt auf Analsex.

Sehr wichtig zum Thema Hygiene: Die Darmflora ist nicht so richtig mit der Vaginalflora verträglich. Bei vielen Frauen können Darmbakterien zu Blasenentzündungen führen – und wer schonmal eine hatte, weiß, dass man die unbedingt verhindern will! Also gilt – egal ob für Finger, Spielzeug oder Penis – was einmal hinten drin war, darf nicht mehr vorne rein!

3. Nutze ein Kondom

Nutze Kondome für AnalsexFür Analsex sind Kondome aus mehreren Gründen sehr zu empfehlen. Achte in dem Fall allerdings darauf, dass du verträgliches Gleitgel benutzt (auf Wasserbasis zum Beispiel).

Sie sind zum Beispiel wichtig für den hygienischen Aspekt. So kannst du beispielsweise leichter wieder zu Vaginalsex übergehen, indem du das Kondom wechselst. Außerdem, wenn ihr Angst vor ein bisschen Kot am Penis habt, ist so ein Kondom natürlich auch praktisch, sei es schon allein für den psychischen Aspekt, dass es nicht direkt am Penis wäre.

Zusätzlich haben viele Kondome schon gleitfähige Beschichtungen, die somit das reingleiten erleichtern können.

Natürlich sind Kondome auch wichtig für den Schutz vor Krankheiten. Und zu guter Letzt auch für den Schutz vor ungewollter Schwangerschaft. Schließlich könnte rein theoretisch hinterher Sperma wieder rausfließen und so seinen Weg in die Vagina und bis zur Gebärmutter finden. Auch wenn das äußerst unwahrscheinlich ist – Better safe than sorry.

4. Jeder fängt mal klein an

Analbeads als Vorbereitung für AnalsexGerade beim Analverkehr ist es wichtig, sich langsam vorzutasten. Vielleicht probierst du erstmal selbst beim Masturbieren vorsichtig mit dem Finger (achte auf kurze Nägel) den After zu massieren. Hier sind viele Nervenenden und auch diese Stimulation kann sich unheimlich gut anfühlen.

Erst, wenn du merkst, dass dein Schließmuskel entspannt genug ist, kannst du – mit Gleitgel – auch den Finger einführen. Lass dir dabei Zeit, du musst ihn nicht sofort bewegen, sondern dich einfach erstmal an das Gefühl gewöhnen, da etwas drin zu haben. Du wirst schon selbst merken, wann du weiter machen kannst.

Analplugs in verschiedenen GrößenEs gibt auch diverse Analspielzeuge, mit denen du dich langsam rantasten kannst. Seien es Analbeads, also Kugeln mit denen du dich Stück um Stück in der Größe steigern kannst, oder auch Analplugs, also spezielle „Pfropfen“, die durch ihre konische Form gut im Po sitzen. Wichtig ist hierbei immer die Basis, also dass es am Ende einen breiten Rand gibt, sodass nichts in den Darm rutschen kann. Darum sind kleine Dildos oder Vibratoren hierzu absolut ungeeignet.

Solche Plugs sind auch gut, um dich auf weitere Anal-Aktivitäten vorzubereiten und langsam den Schließmuskel zu weiten und dich so auf den Penis deines Partners vorzubereiten. Getestet habe ich hierzu schon den njoy Pure Plug und den Snug Plug von b-Vibe. Beide gibt es in unterschiedlichen Größen von „anfängerfreundlich“ bis „nur für Profis“ und beide kann ich uneingeschränkt empfehlen, je nachdem welches Material dir lieber ist.

5. Hör auf deinen Körper

Entspannung, Hygiene, es selbst wollen – ich finde, besonders beim Analsex ist es unheimlich wichtig, auf seinen Körper zu hören. Wenn ich mich selbst „zu voll“ fühle vom Essen oder mir denke, dass mein letzter Stuhlgang zu lang her ist, lass ich es sein.

Nur, weil du einmal Spaß an Analsex hattest, heißt das nicht, dass du IMMER Analsex willst. Das ist vollkommen in Ordnung und muss auch von deinem Partner so akzeptiert werden.

Du solltest deinen Körper kennen und verstehen. Wenn er mit Unwohlsein oder Schmerzen reagiert, macht es keinen Spaß. Also höre auf das, was dein Körper dir sagt und brich ab, wenn es schmerzt oder du aus anderen Gründen keine Lust darauf hast.

6. Entspannung und Vertrauen

Ich glaube, ich wiederhole mich ziemlich, aber das zeigt auch, wie wichtig das Thema Entspannung für Analsex ist. Wenn du verkrampfst, kann es nicht nur schmerzhaft werden, sondern auch zu Verletzungen wie Schürfwunden oder Rissen kommen. Glaub mir, das willst du nicht.

Du solltest also, wenn du mit deinem Partner Analsex haben willst, absolutes Vertrauen haben. Offene Kommunikation und sehr langsames Vorangehen sind Pflicht. Und auch wenn mal etwas anderes mit herauskommt, solltet ihr da drüber stehen, denn das kann immer mal passieren.

Auch wenn übrigens Sprays und Gels, die betäubend wirken, verlockend klingen, lass die Finger davon. Wenn du nichts spürst, ist die Verletzungsgefahr umso größer!

7. Beim Analsex hast du die Kontrolle

Ja, wenn du den Arsch hinhältst, solltest du immer die Kontrolle haben. Auch, wenn du bereit dafür bist, ein Spielzeug oder seinen Penis in dir aufzunehmen, so ist doch langsames Vorankommen wichtig. Wenn er in dir drin ist, entscheidest du, ob du bereit bist für weitere Bewegungen. Du entscheidest, wie tief er eindringen darf. Du gibst das Tempo vor.

Erst, wenn du merkst, dass du vollkommen entspannt bist, wenn er in dir ist, solltet ihr zu Penetration übergehen. Das mag sich vielleicht langwierig anhören und ja, da kann Zeit vergehen, bis du ganz entspannt bist mit seinem Penis in deinem Hintern. Aber es ist immerhin sein Penis in deinem Hintern! Du kannst den Schließmuskel nur bedingt aktiv betätigen und das ist eher Anspannen als Entspannen. Also braucht es einfach Zeit.

8. Gleitgel ist Pflicht

Gleitgel für Spaß an AnalsexIm Gegensatz zur Vagina produziert der After bei Erregung keine gleitfähigen Feuchtigkeiten. Um also Verletzungen und Schmerzen zu vermeiden, ist es essentiell für genügend Feuchtigkeit zu sorgen. Natürlich kann man das auch mit Spucke machen, aber das ist vielleicht nicht jedermanns Sache.

Es gibt spezielles, dickflüssiges Gleitgel für Analsex, das dementsprechend besonders gut geeignet ist, da es langanhaltende Gleiteigenschaften besitzt. „Normales“ Gleitgel auf Wasserbasis ist nicht schlecht, hat aber je nach Marke den Nachteil, dass es schnell austrocknet und eher klebrig wird.

Achte nur darauf, dass es auch für die Verwendung mit Kondomen oder dem genutzten Spielzeug geeignet ist, je nachdem, was du benutzt.

9. Übung macht den Meister

Das hängt quasi ein bisschen mit den Punkten 4 und 5 zusammen. Man arbeitet sich einfach langsam vor. So lernst du deinen Körper kennen und kannst auch besser auf ihn hören.

Wenn du deinem Partner gut vertraust und ihr Übung darin gewinnt, wird es auch von Mal zu Mal einfacher, eingespielter und schöner. Also gib dem Ganzen vielleicht mehr als eine Chance, wenn es nicht gleich beim ersten Versuch perfekt klappt. Ich wette, Vaginalsex war auch nicht gleich beim ersten Mal so gut für dich, wie er heute ist, oder? Und genauso kannst du durch gewonnene Erfahrung immer mehr Spaß an Analsex gewinnen.

10. Pornos sind keine Vorlage

Wie in vielen Dingen, was tatsächlichen Sex angeht, sind Pornos auch für Analsex keine Vorlage. Du siehst nicht, dass die Darstellerin vorher einige Einläufe hatte, damit es richtig sauber ist. Du siehst nicht, dass auch hier vorher vorgedehnt wurde, damit der Penis problemlos eindringen kann. Ebenso wenig siehst du, wie reichlich Gleitgel verwendet wird.

Pornos sind vielleicht gut, um in Stimmung zu kommen, sie sind jedoch nicht als Lernmaterial geeignet.

Fazit

Ich hoffe, ich konnte dir hier mit den Tipps ein bisschen weiterhelfen, um dir die Angst zu nehmen, es selbst mal auszuprobieren. Analsex kann, wenn er richtig gemacht ist, beiden Partnern viel Freude bereiten und euch näher zusammen bringen. Essenziell sind jedoch – wie so oft, wenn es um Sex geht – Entspannung, Vertrauen und Kommunikation!

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren des Hintertürchens!

Deine Sally

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