Piercings sind nicht jedermanns Sache, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Über zwei ganz besondere Schmuckstücke, nämlich Intimpiercings, möchte ich dir heute dennoch einen kleinen Erfahrungsbericht geben: Das Innere Schamlippenpiercing und das Klitorisvorhautpiercing. Ob sie eine Bereicherung für dein Sexleben sein können?
Bis vor kurzem noch habe ich – abgesehen von Ohrringen – nicht viel von Piercings an mir selbst gehalten. Aber dann hatte ich mein erstes Tattoo, dann das zweite… Und irgendwann kam dann noch ein Piercing an einem Ohr dazu, dann am anderen und schließlich auch Intimpiercings.
Weil’s hübsch ist – das innere Schamlippenpiercing
Ich muss sagen, für mich war das eine super Entscheidung. Ich weiß ja nicht, wie es dir so geht, aber bisher dachte ich mir nie so richtig „Mensch, hab‘ ich aber eine schöne Vagina!“. Also unzufrieden war ich auch nicht und mir hatten tatsächlich auch schon (Ex-)Freunde gesagt, sie sei hübsch, aber irgendwie denkt man da ja doch anders drüber.
Und diese Selbstwahrnehmung hat mein erstes Intimpiercing für mich tatsächlich verändert. Damals habe ich mich für ein ISL, also ein Inneres Schamlippenpiercing, entschieden mit einem süßen Ring. Vielleicht habe ich danach überhaupt erst richtig angefangen, auch tatsächlich mal hinzusehen. So oder so hat es mir ein ganz neues Körpergefühl gegeben.
Ein gutes Körpergefühl ist natürlich auch für das Liebesleben eine große Bereicherung. Plötzlich bleiben die Ängste „Hoffentlich findet er mich da nicht hässlich“ weg, wenn er sich mit dem Kopf zwischen meine Beine begibt. So genießt sich ein gutes, ausgedehntes Zungenspiel gleich viel besser – und es wird gleich noch etwas zum Dranspielen geboten.
Und wie ist der Sex mit einem Intimpiercing?
„Merkt man das beim Sex?“
…fragst du dich jetzt vielleicht. Das hatte ich mich zumindest zuvor gefragt. Was das Schamlippenpiercing angeht, muss ich dich aber leider enttäuschen. Nein, diesen ❥hübschen Schmuck merkt man nicht. Weder ich selbst, noch mein Partner spüren diesen Ring beim Sex.
Irgendwie fand ich das schade. Denn seien wir doch mal ehrlich, dass es hübsch aussieht, ist zwar schön und gut, aber irgendwie hatte ich mir doch auch etwas mehr davon erhofft.
Das Klitorisvorhautpiercing
Darum habe ich mich schließlich auch noch für ein weiteres Intimpiercing entschieden. Diesmal habe ich mir ein vertikales Klitorisvorhautpiercing (KVV), kurz auch Klitorispiercing genannt, stechen lassen. Mit anderen Worten eines, das man auch merken sollte, da es direkt auf dem Kitzler aufliegt. Spürt man denn das? Ja, das tut man!
Der Kitzler ist für mich eine ausgesprochen wichtige Stelle, um auch auf meine Kosten zu kommen. Sei es nun beim Liebesspiel allein oder auch beim Sex. Ohne eine Stimulation an diesem Sweetspot ist es schwer bis unmöglich für mich, zum Orgasmus zu kommen. Und den wollen wir ja schließlich haben, oder?
Von dem Ring habe ich wie gesagt nichts gemerkt, wenn es um den Liebesakt ging, aber ich war – sehr positiv – überrascht, was für eine Wirkung das Klitorispiercing dann hatte. Im Alltag merkt man es ja im Normalfall nicht. Also keine Sorge, du läufst nicht dauererregt durch die Straßen – auch wenn natürlich das Wissen um diese hübschen Accessoires horny machen kann. Zumindest mich. So ist es quasi doppelt erregend, mit einem Rock oder Kleid auch mal ohne Unterwäsche aus dem Haus zu gehen.
Aber wenn man erregt ist, wird ja bekanntlich alles etwas besser durchblutet… und wenn es besser durchblutet wird, schwillt es auch etwas an… und dann merkt man die aufliegende Kugel natürlich schon. Für mich ist es eine absolute Bereicherung für den Sex – inklusive Orgasmen, ohne großartig mit der Hand mithelfen zu müssen.
Intimpiercings und Sexspielzeug
Natürlich kann das Klitorisvorhautpiercing auch beim Spiel mit Sextoys eine tolle Bereicherung sein. Ich rate aber bei speziellen Klitorisstimulatoren vorsichtig heranzugehen und zu testen, wie gut das zusammen geht.
Meinem geliebten Fun Factory Volta zum Beispiel gibt das Klitorispiercing noch nen Extrakick. Auch Rabbit-Vibratoren machen damit nochmal ein bisschen mehr Spaß.
Bei anderen Geräten, die ganz präzise den Kitzler stimulieren sollen, musst du einfach selbst schauen, wie es für dich angenehm ist. Während ich mit dem Womanizer oder dem Satisfyer Penguin keinerlei Probleme habe, muss ich mit dem Satisfyer Pro Plus Vibration aufpassen, da der gerne tatsächlich das Piercing „einsaugt“. Wenn du aber natürlich die Bedienungsanleitung sorgsam liest, wird dort auch empfohlen, Intimpiercings vorher zu entfernen.
Auch der Zumio ist mit Vorsicht zu genießen, hier finde ich es eher unangenehm, wenn er direkt an das Piercing kommt, das ist dann auch kaum zu überhören, ebenso beim Crave Vesper. Dieser eigentlich flüsterleise Halsketten-Vibrator ist dann plötzlich doch ziemlich laut..
Was ich dir aber wärmstens empfehlen kann, wenn du so ein Piercing hast, ist ein super sexy Perlenstring von Bracli. Wenn du neugierig bist, lies doch mal Bracli – Perlenketten neu interpretiert.
Tat es denn weh?
Ja, natürlich merkt man den Stich, beim Schamlippenpiercing etwas weniger als bei der Klitorisvorhautpiercing. Aber bei beiden war es für mich nur ein sehr kurzer Schmerz und auch der Heilungsprozess verlief sehr schnell und unkompliziert. Also ein absoluter Witz im Vergleich zu den beiden Piercings am Ohr. Die haben sich schon so ein paar Monate zum Heilen Zeit gelassen.
Die Intimpiercings waren nach 2 Wochen abgeheilt. Natürlich sollte man trotzdem insgesamt ca. 4 Wochen warten, bis man sie in Kontakt mit „fremden Körperflüssigkeiten“ bringt. Das ist mir echt nicht leicht gefallen, ich behaupte jetzt aber mal, ich wäre so vorbildlich gewesen. Aber du kannst dir ja bestimmt denken, wie heiß man darauf ist, so ein „neues Spielzeug“ endlich ausprobieren zu können und in Aktion zu erleben.
Worauf sollte man beim Intimpiercing achten?
Ich denke, das Wichtigste ist, dass du dir ein Studio und einen Piercer suchst, dem du auch vertraust. Es mag vielleicht nur ein kleiner Piekser sein, aber nichtsdestotrotz kann man sicherlich vieles falsch machen. Es ist immerhin nicht nur eine sehr persönliche und intime Stelle, sondern auch eine empfindliche, gut durchblutete mit vielen Nervenenden. Dass auch die Hygiene des Studios 1A sein muss, muss ich wohl nicht extra erwähnen, oder?
Ein guter Piercer berät dich, ob die Stelle überhaupt machbar ist – das ist anatomisch nicht bei jeder Frau möglich – und passt genau auf, wie und wo er sticht. Auch eine Pflegeanleitung und die Kontrolle hinterher gehören dazu. Dazu gehören in den ersten Wochen der Verzicht auf Sex, regelmäßiges ❥Desinfizieren, keine Vollbäder, keine Sauna, kein Schwimmbad.
Wenn du dir also sicher bist, dass es das ist, was du noch für dich haben möchtest, dann geh nicht zu irgendwem, sondern mach dich vorher schlau. Es ist vielleicht nicht so eine unwiderrufliche Entscheidung wie ein Tattoo, aber trotzdem etwas, an dem du lange Spaß haben solltest.
Deine Sally
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