Manchmal glaube ich es selbst kaum, aber ich habe auch noch andere Hobbys als Sextoys zu testen. Über ein ganz neues möchte ich dir heute ein bisschen berichten: Poledance, oder auch Pole Fitness. Diese Sportart habe ich quasi gerade für mich entdeckt.

Ich gestehe, ich war nicht immer die Sportlichste. Zu Schulsportzeiten habe ich mich meistens irgendwie befreien lassen. Knieprobleme sorgten dafür, dass ich mit Joggen nie warm geworden bin, und meine Körpergeschick ließen Ballsportarten auch nie in Frage kommen. Also wollte ich gern wieder ins Fitnessstudio gehen, allerdings sind die, die mir zusagen zum einen teuer und zum anderen nicht immer gut zu erreichen.

Warum Pole Fitness?

Kein Kratzbaum, sondern eine Poledance Stange

„Das ist ja gar kein Kratzbaum“

Gib’s doch zu, so eine Poledance Stange wirkt auch auf dich eine gewisse Faszination aus, oder? So war es bei mir auch. Außerdem ist es ja immer populärer geworden und Poledance oder Pole Fitness so langsam aber sicher auch gesellschaftstauglicher und auch Promis entdecken diesen Sport immer öfter für sich.

So sah ich also auch bei Instagram immer öfter Bilder oder Videos von Pole Fitness Betreiberinnen (also keine Go-Go-Tänzerinnen, sondern Frauen wie du und ich). Also kam die Google Recherche: Ja, in München gibt es Poledance-Studios – aber der Spaß ist teuer. Das hat mich dann doch erstmal wieder ein bisschen abgeschreckt. Im Gegensatz zu Fitnessstudios zahlt man nämlich hier keine Monatsgebühr und kann dann so oft gehen, wie man den Arsch hochbekommt. Nein, es wird quasi pro Unterrichtseinheit abgerechnet. Im Durchschnitt ist man dann bei 25€ pro Stunde. Da gibt es also günstigere Studios, wenn man nichts gegen selbstverliebte Pumper hat, die ihr Spiegelbild anhimmeln.

Kommen wir zurück zu Instagram. Mit einer Userin habe ich sowieso geschrieben und sah dann ein Foto aus ihrem Wohnzimmer an einer Poledance Stange. Also musste ich sie darauf ansprechen.

Es macht so viel Spaß. Man merkt auch erstaunlich schnell Fortschritte.

Vor den blauen Flecken hat sie mich aber auch gewarnt. Aber nun war ich noch mehr angefixt und wollte es doch endlich mal selbst ausprobieren.

Die erste Poledance Schnupperstunde

Glücklicherweise bieten die Studios hier auch Schnupperstunden an. Die sind doch nochmal etwas günstiger und man kann sich einen ersten Eindruck verschaffen. Das rate ich dir auf jeden Fall auch, bevor du irgendwo einen Vertrag unterschreibst oder Ähnliches.

Exotic Poledance mit High Heels

Exotic Pole mit Nicole vom Health & Shape München

Ich selbst habe an 3 Schnupperstunden in 3 verschiedenen Studios teilgenommen. 2 davon waren „klassisch“ Poledance Kurse, einer nannte sich jedoch „Floor & Pole“ und beinhaltete sehr viel „am Boden Räkeln und Selbstbefummeln“. Im Prinzip ein Striptease ohne Strippen. Auf jeden Fall auch mal eine sehr interessante Erfahrung. Allerdings fehlt mir eindeutig noch eine große Portion Beweglichkeit, damit das irgendwie auch nur ansatzweise sexy aussehen würde. Bei der Trainerin, Nicole, sah es auf jeden Fall schon einmal sehr heiß aus.

Die erste Pole-Einsteigerstunde habe ich auch mit zwei Freundinnen gemacht. War auf jeden Fall ein lustiger Abend. Draußen 34°C, drinnen vielleicht 2°C kühler… Ich dachte schon nach dem Warm-up, dass ich nicht mehr kann. Auch während den Übungen an der Pole selbst waren alle Teilnehmerinnen sehr oft damit beschäftigt, die Stange wieder abzuwischen, weil es durch den Schweiß rutschig oder klebrig geworden ist. Wir haben bei diesem Pole Fitness ein paar Figuren gelernt und auch gut Spaß gehabt. Hinterher hatte ich prompt blaue Flecken an den Knien, Schienbeinen und am Unterarm. Zusätzlich hatte ich 3 Tage lang Muskelkater, vor allem im Bauch. Es ist also tatsächlich ein sehr umfassendes Training. Nach der zweiten Stunde am Pole hatte ich zusätzlich noch blaue Flecken an den Oberschenkelinnenseiten und auf dem Fußspann.

Sollte ich übrigens jemals nochmal einen Junggesellinnenabschied planen – Pole Dance wird definitiv ein Teil davon! Ich hatte schon mit meinen beiden Freundinnen eine Menge Spaß, da ist das in einer eingeschweißten Gruppe sicherlich noch viel lustiger.

Kurse vs. Kosten

In den Studios hier gibt es eigentlich immer verschiedene Poledance oder Pole Fitness Kurse, bzw. Workshops. Dabei wird dann eine dem Erfahrungslevel entsprechende Choreographie einstudiert und von Stunde zu Stunde erweitert. So 6 bis 7 Unterrichtseinheiten gehören dann dazu, bis am Ende eine vollständige Choreographie sitzen sollte. Neben dem „Standard Poledance“ gibt es meistens auch noch die Option auf „Exotic Pole“. Hierbei tanzt du dann auch noch auf unendlich hohen High Heels. Das sieht natürlich sexy aus, schließlich werden die Beine dadurch noch länger – aber erstmal bin ich froh, wenn ich so die eine oder andere Figur an der Pole hinbekomme. Da brauche ich nicht noch zusätzlich Schuhe, auf denen ich nichtmal laufen könnte.

Ich werde also für mich einen Beginner Kurs auswählen, wo ich so langsam die Techniken und Figuren an der Stange erlerne und hoffentlich gleich auch Beweglichkeit und Kraft steigere. Aber rechnen wir mal nach: Wir sind bei etwa 25€ pro Unterrichtseinheit, 1x pro Woche Kurs – das bedeutet, der Spaß kostet schonmal 100€ pro Monat. Kein günstiges Hobby. Dabei würde ich doch gern mehrmals trainieren….

Eine Pole für daheim

Nach kurzer Bedenkzeit habe ich mich dafür entschieden, mir einfach eine eigene Pole ins Wohnzimmer zu montieren. Montieren ist eigentlich auch das falsche Wort. Schließlich habe ich mir eine Stange ausgesucht, die man einfach zwischen Fußboden und Decke spannt. Wenn man den Dreh einmal raus hat, geht das auch ganz einfach. Nachdem ich natürlich auch schon genügend Fail-Videos auf YouTube gesehen habe, habe ich vorsichtshalber mal ein etwas hochwertigeres Modell gewählt. In Edelstahl übrigens, damit es gar nicht erst Probleme mit der Nickelallergie geben kann.

Auch mein Partner hatte natürlich nichts gegen diese Anschaffung. Er schafft es aber auch selten, an der Stange vorbei zu gehen, ohne sich irgendwie daran festzuhalten oder zu schwingen oder so.

Poledance Zubehör kaufen

Und wusstest du, dass es quasi zwei unterschiedliche Beschaffenheiten von Poledance-Stangen gibt? Es gibt Satic und Spinning Poles. Static Stangen sind unbeweglich, hier führst du also die Drehung rund herum komplett aus. Spinning Stangen drehen sich, das heißt schöne Drehbewegungen rundherum passieren praktisch von allein. Das heißt aber nicht, dass es mit dem Spinning Pole einfacher ist – dafür brauchst du dann ein bisschen mehr Kraft in den Händen, um dich auch zu halten. Wenn du aber die Möglichkeit hast, empfehle ich dir, beides mal auszuprobieren.

Ich habe mich kurzerhand für eine X-Pole entschieden. Diese kann man nämlich super einfach von Static auf Spinning ändern, somit kannst du immer mit dem Trainieren, was dir gerade lieber ist oder sogar während der Choreographie umstellen. Mit 360€ sicherlich nicht die günstigste Option, aber ich bin doch sehr zufrieden damit.

Poledance und Lippenbekenntnisse?

Du fragst dich jetzt vielleicht, was dieser Artikel hier soll? Schließlich geht es hier ja um Pole Fitness, nicht um Sex oder Orgasmen. Und doch finde ich, dass diese beiden Themen sehr gut zusammenpassen. Denn das Tanzen an der Stange hat trotzdem einen gewissen Sexappeal. Die Figuren sind häufig danach ausgelegt, dass sie sexy und lasziv wirken – und ich wette, kaum jemand, egal ob Mann oder Frau, hat etwas gegen eine Private Poledance-Vorführung einzuwenden.

Trotzdem ist es weitaus mehr als nur das. Ich bewundere jede Frau, die diese Sportart beherrscht. Denn sei dir sicher – egal, wie einfach es vielleicht auch aussehen mag, es ist verdammt hart. Poledance ist anstrengend, schmerzhaft – und macht einfach super viel Spaß.

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