Fisting, also Penetration mit der ganzen Hand? Für die einen klingt es abschreckend, für die anderen unheimlich reizvoll. Ich möchte hier meine Erfahrungen zum Thema Vaginalfisting mit dir teilen und dir ein paar Anfängertipps geben.

Warum will ich Fisting ausprobieren?

Sensitive Gleitgel fürs FistingKürzlich schaute ich mit einem Friend with Benefit einen Porno, bei dem auch Fisting vorkam. Im ersten Moment fand ich den Gedanken grauenvoll. Schließlich ist die ganze Hand des Mannes in der Vagina verschwunden. Es wirkte alles andere als sexy und sinnlich, eher brachial. Allerdings schien es der Darstellerin zuzusagen. Ich weiß, es ist ein Porno, also ist das kein Maßstab. Trotzdem hat es irgendwo im Hinterkopf meine Neugierde geweckt, auch wenn ich das noch lange nicht zugeben wollte.

Ich las mir in verschiedenen Foren Berichte und Einsteigertipps zu dem Thema durch. Dort wurde beschrieben, das durch das Vaginalfisting besonders intensive Orgasmen möglich sein sollen, häufig auch mit Squirting verbunden.

Aber trotzdem…. Die ganze Faust?!?

Andererseits kann eine Frau ja bekanntlich wesentlich mehr herauspressen, also rein theoretisch sollte es doch möglich sein, oder? Je mehr ich mich belas, desto neugieriger wurde ich, es selbst einmal auszuprobieren. Größere Dildos oder Vibratoren beispielsweise fand ich ja auch schon immer ganz nett, das Gefühl, ausgefüllt zu sein, gefällt mir sehr.

Wie sag ich’s ihm?

Meine Neugierde war also geweckt. Irgendwie war für mich im Kopf klar:

Ich will gern mal gefistet werden.

Allerdings könnte ich mir auch ein Sandwich irgendwann mal vorstellen oder warum nicht gleich Gangbang? Das heißt ja noch lange nicht, dass ich davon irgendwas umgesetzt habe oder unbedingt umsetzen werde. Mit wem überhaupt? Und sowieso….

Lange bin ich um das Thema herumgeeiert, wenn ich besagten Freund gesehen habe. Mit ihm kann ich vieles ausprobieren, aber ich hatte irgendwie Angst vor seiner Reaktion.

Was, wenn er mich für pervers hält?

Schließlich war es in meinem Kopf nochmal ein Unterschied, ob ich ihn frage, ob er mit mir Doggy machen will, oder ob ich ihn frage, ob er mich mal fistet. In meinem Kopf habe ich ihn das bei vielen Treffen gefragt, aber laut ausgesprochen noch lange nicht. Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen und brachte das Thema auf.

„Ich habe neulich einen interessanten Artikel gelesen…. Könntest du dir das auch vorstellen?“ – Natürlich musste ich es so machen. Zu sagen „Ich habe gehört, das soll toll sein und möchte es gern mit dir mal ausprobieren, weil du die Person bist, der ich grenzenlos vertraue“ wäre zwar die Wahrheit gewesen, aber das habe ich mir nicht zugetraut.

Es folgte ein etwas nachdenkliches Schweigen. Er sah mich an, dann seine Hände, dann wieder mich, dann die Hand zur Faust geballt, und schluckte. Ja, er hat ganz schöne Pranken. Aber irgendwas sagte mir, dass es in unserer Konstellation mit meinem Vertrauen in ihn, leichter mit Riesenpranken funktioniert als mit zarten Händchen von jemandem, den ich nicht so gut kenne.

Auch wenn er sagte, er hätte Angst, mir weh zu tun und so… Ich konnte ihm ansehen, dass ich auch seine Neugier geweckt hatte.

Die ersten Versuche

Gleitgel ist essenziell für schmerzfreies FistingIch kann dir – nun aus Erfahrung – sagen, dass der Wunsch, es zu versuchen allein nicht genügt. Diese Praktik erfordert sehr viel Zeit, Vertrauen, Einfühlungsvermögen und Gleitgel! Bei mir hat das Vaginalfisting bei den ersten 2-3 Versuchen nicht geklappt, die ganze Hand unter zu bekommen. Das war aber überhaupt nicht schlimm, denn auch so war es ein unglaublich geiles und intensives Gefühl. Dadurch, dass ich so ausgefüllt war mit zumindest 4 und teilweise allen 5 seiner Finger, war es nochmal ein anderes Level der Hingabe. Ich bin auch dabei schon das eine oder andere Mal zu einem Orgasmus gekommen, wenn er nebenbei noch meinen Kitzler mit einem Finger oder der Zunge verwöhnt hat.

Bei diesen ersten Fisting-Versuchen ging es immer entweder bis zum Knöchel des kleinen Fingers oder des Daumens. Beide gleichzeitig wollten nicht hinein. Das war aber auch nicht schlimm. Wir haben gemerkt, dass es uns Spaß machen kann. Der Vorsatz, es immer mal wieder zu probieren und dem einfach Zeit zu geben, war also gefasst.

Essenziell ist hierfür in meinen Augen Vertrauen. Das gilt übrigens beidseitig. Einerseits muss ich natürlich meinem Partner blind vertrauen können, dass er behutsam ist, dass er auf meinen Körper und meine Reaktionen achtet und dass er sofort aufhört, wenn ich ihm das sage. Aber ich glaube, auch in die andere Richtung ist das Vertrauen von großer Bedeutung. Auch der fistende Partner muss mir vertrauen können, dass ich mich darauf einlasse, dass ich das wirklich will und dass ich deutlich mache, sobald etwas nicht passt. Nur wenn das beides gegeben ist, kann man sich meiner Meinung nach richtig fallen lassen.

Fisting-Tipps für Anfänger

Nachdem meine ersten Versuche ja nicht geklappt hatten, möchte ich dir hier ein paar Tipps geben, worauf du achten solltest.

1. Entspannung ist der Schlüssel

Für das Vorspiel: Kollosos von ivy.toys

Ein guter Dildo aus hochwertigem Silikon als perfekte Vorbereitung

Ich glaube, ich wiederhole mich, aber manches muss man einfach deutlich machen. Fisting braucht viel Zeit, Vertrauen, Einfühlungsvermögen und Gleitgel. Genau am ersten und letzten mangelte es am allerersten Versuch. An diesem Abend hatten wir etwas Zeitdruck und kein Gleitgel zur Hand. Ich weiß, ich predige es gern mal, aber dabei ist es mir wieder schmerzlich bewusst geworden: Spucke ist kein Gleitgel. Keine Sorge, nicht schmerzlich im Sinne von körperliche Schmerzen, sondern im Sinne von „Sehr schade, dass es diesmal nicht klappt“.

Für so ein Unterfangen muss man sich aber viel Zeit nehmen und ein ausgedehntes, entspannendes Vorspiel ist ein wichtiger Schritt. Ich kann mir das auch sehr gut nach einer ausgiebigen Ganzkörpermassage vorstellen. Das wäre dann quasi die Massage von außen wie innen. Durch die sanften Berührungen zuvor ist man schon sowohl entspannt als auch erregt, wenn es richtig gemacht wurde. Ein wunderbarer Zeitpunkt, um mit der Yoni-Massage weiter zu machen. Ganz toll dafür finde ich übrigens das Intim-Massage-Öl Foria Awaken, das durch natürliche Öle und CBD die Erregung und Entspannung zusätzlich fördern kann.

Auch ein großer Dildo kann dabei Wunder wirken, dich auf diese Technik vorzubereiten. Kennst du beispielsweise den Kollosos von ivy.toys?

2. Die richtige Fisting Position?

Vaginalfisting Anfänge mit dem EntenschnabelWie du vielleicht merkst, ich bin keine Vaginalfisting-Expertin. Ich war neugierig, ich habe ein paar Berichte und Tipps & Tricks gelesen, aber Profi sind mein Fisting-Partner und ich noch lange nicht. Ich denke aber, auch bei der Technik sind wieder die 4 Grundsätze, Zeit, Vertrauen, Einfühlungsvermögen und Gleitgel essenziell (hier findest du alles Wissenswerte und Empfehlungen: Warum – und welches – Gleitgel in deiner Nachttischschublade ein Muss ist).

Zu den Schultern angewinkelte Beine oder Doggy-Style sind gute Positionen fürs Fisting.

Bei mir hat es am besten geklappt, wenn ich auf dem Rücken lag und die Beine in Richtung Schultern angewinkelt hatte. So habe ich mich positionstechnisch gut geöffnet und er hatte perfekten Einblick in das, was er da so tut. Vor mir sitzend hatte er neben dem guten Ausblick auch noch die Möglichkeit, meinen Kitzler oder meine Brüste mit der anderen Hand zu verwöhnen. Mir selbst hat es sehr geholfen, als ich mein Becken dann noch selbst mit dazu bewegt habe und mich quasi auf seine Hand gedrückt.

3. Die Fisting-Faust

In den Fisting-Einsteigertipps in Foren habe ich zum einen gelesen, dass ein Einweghandschuh am Anfang für das Vaginalfisting von Vorteil sein kann, da hierdrauf das Gleitgel besser flutschig bleibt. Bei der bloßen Hand kann das Gleitgel auch in die Haut einziehen und ist somit nicht so wirksam. Ohne Handschuhe ist – wie eigentlich immer – Hygiene sehr sehr wichtig. Der Partner sollte unbedingt auf kurze, gepflegte Nägel achten, um dich nicht zu verletzen. Dass die Hände zusätzlich noch sauber und frisch gewaschen sein sollten, muss ich hoffentlich nicht noch dazu sagen, oder?

Einweghandschuhe sind nicht nur hygienischer, sondern bleiben auch länger flutschig.

In Recherchen zum Fisting ist mir immer wieder der „Entenschnabel“ unter gekommen. Dabei werden die Finger ausgestreckt und ein wenig im Halbkreis angeordnet, der Daumen drückt von unten gegen den Mittelfinger. Erst, wenn alle Finger und Knöchel in der Vagina sind, kann vorsichtig die Faust gemacht werden. Danach würde ich es wie beim Analverkehr handhaben: Erstmal gar nicht bewegen. Ich musste mich erstmal an dieses völlig neue und intensive Gefühl gewöhnen, danach reichen auch ganz kleine Bewegungen. Steigern kann man sich dann in den nächsten Sessions immer noch.

Raus dann übrigens am besten wieder genauso wie rein: Die Finger zum Entenschnabel strecken und ganz langsam rausziehen.

Das erste Mal ausgefüllt

Fisting mit der ganzen FaustBeim dritten oder vierten Fisting-Versuch hat es dann geklappt. Es gab einen kleinen Ruck, als auch der letzte Knöchel durch kam und plötzlich hatte ich seine ganze Pranke in mir. Erstmal verweilte er genau so bewegungslos in mir. Das, was ich dabei empfunden habe, war unbeschreiblich. Zuerst war ich geschockt, dass diese riesige Hand nun vollständig in mir war. Dann war ich begeistert, dass seine Faust in mir war. Ich konnte sie überall spüren, schließlich liegen in der Vagina ja zahlreiche Nervenenden und so viel Fläche wird selten stimuliert. Außerdem war ich überrascht, dass es nicht weh tat. Ich weiß gar nicht, warum ich beim Vaginalfisting mit Schmerz gerechnet hätte. Wäre doch eigentlich auch blöd es dann überhaupt zu wollen, oder?

Er gab mir Zeit, tief durchzuatmen und mich wieder zu entspannen. Doch für das erste Mal war dieses Gefühl so fremd und überwältigend, dass ich das Kommando gab, aufzuhören.

Beim nächsten Mal klappte es noch besser und ich konnte es noch mehr genießen, nun wo ich schon wusste, was mich erwartete. Ich schloss die Augen und fühlte förmlich in mich hinein. Natürlich nicht so wortwörtlich, wie er gerade in mich hineinfühlte. Schließlich bewegte ich ganz leicht mein Becken, was ihn dazu veranlasste, seine Hand auch ganz vorsichtig vor und zurück zu bewegen. Mit dem Daumen der anderen Hand strich er in sanften Kreisbewegungen über meinen Kitzler und brachte mich so zu einem wirklich sehr intensiven Orgasmus. So intensiv, dass er hinterher sagte, er hätte schon Angst gehabt, dass ich ihm die Hand dabei breche.

Nicht zu vergessen: Aftercare!

Auch schon nach den ersten Versuchen, die nicht vollständig geklappt haben, habe ich gemerkt, dass mein Körper darauf ganz schön reagiert. Wir hatten schon oft ausgiebigen Sex, manchmal auch über mehrere Stunden. Selten jedoch war ich danach so geschlaucht, denn es war natürlich durch die Aufregung auch noch psychisch anstrengend.

Aftercare ist für das Gesamterlebnis beim Fisting genauso wichtig wie das Vorspiel.

Ich kuschel immer gern nach dem Sex. Wenn jedoch keine Zeit ist, kann ich auch direkt aufstehen, mich anziehen und gehen. Nach dem Fisting war das aber anders. Ich glaube, das war auch das allererste Mal, dass ich hinterher tatsächlich gesagt habe „Heute brauche ich noch ein paar Minuten Kuscheleinheiten!“. Diese Praktik ist in jeder Hinsicht intensiv, physisch wie auch psychisch. umso wichtiger war es für mich hinterher, noch diese Nähe zu spüren, um wieder Kraft zu tanken.

Ob das, was man gerade gemacht hat, positiv oder negativ in Erinnerung bleibt, kann auch mit dem Danach zusammen hängen. Darum ist es wichtig, deinen Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen und laut und klar zu sagen, wenn du etwas brauchst. Ich denke, du kannst beispielsweise auch den atemberaubendsten Orgasmus dabei erlebt haben, aber wenn hinterher so ein Gefühl von „benutzt“ zurück bleibt, wird das ganze Erlebnis vielleicht doch irgendwie einen unangenehmen Nachgeschmack behalten.

Fisting-Grundregeln

Noch vor gar nicht so langer Zeit hätte ich niemals gedacht, dass ich überhaupt irgendwann mal Vaginalfisting ausprobieren wollen würde. Nun habe ich festgestellt, dass es mir tatsächlich auch noch gefällt. Bei mir wird Fisting hin und wieder zum Liebesspiel dazu gehören, denke ich. Damit sage ich aber nicht, dass du das unbedingt auch mal austesten musst. Wenn du jedoch neugierig bist und Lust drauf hast, trau dich. Aber achte auf ein paar Fisting-Grundregeln

  • Ihr braucht viel Zeit, Vertrauen, Einfühlungsvermögen und reichlich hochwertiges Gleitgel.
  • Du brauchst einen Partner, dem du zu 100% vertrauen kannst und der dir vertraut.
  • Das ist nichts, was beim ersten Mal gleich klappt. Tastet euch Stück für Stück vor und gebt euch Zeit.
  • Achte auf deinen Körper. Wenn es weh tut, geht einen Schritt zurück oder hört für diesen Abend auf.
  • Sauberkeit ist essenziell.
  • Genieß es.
  • Gönn dir hinterher eine Kuscheleinheit.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Erfahrungsbericht ein bisschen Einblick in diese erfüllende Praktik geben.

Deine Rebecca

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